Es war schon ein Erlebnis der besonderen Art, die Stadt so im Boot zu erkunden. Auch wenn wir zwischendrin einmal in eine Sackgasse gerieten in der wir nicht mehr weiter kamen und auch mit unseren langen Booten nicht mehr umdrehen konnten. Was soll´s, da fuhren wir eben rückwärts wieder dahin, wo wir her gekommen waren.
Wie fast überall in der Lagune von Venedig gibt es auch beim Campingplatz San Nicola keine wirklich gute Anlandemöglichkeit für Paddler. Jetzt bei Flut ging es an einer schmalen Treppe direkt vor dem Campingplatz ganz gut – vorausgesetzt, dass nicht gerade ein Schiff vorbeifuhr. Das wurde leider Günter zum Verhängnis. Als er gerade mitten beim Aussteigen war, zischte ein Motorboot um die Ecke. Die Wellen des Bootes waren schneller da als Günter aussteigen konnte. Mit den Füßen noch im Boot, aber bereits aufgerichtet schaukelte er samt Boot gut einen halben Meter auf und ab. Um nicht ins Wasser zu fallen krallte er sich instinktiv mit den Händen an der Treppe fest. Leider hat er dabei mit einer Hand in eine scharfkantige Muschelschale gegriffen und sich böse verletzt.
Zwar wurde er am Campingplatz von einer freundlichen Dame fachmännisch versorgt und verbunden, aber der „Paddel“-Urlaub war für ihn nun zu Ende. Und da Heck das „Geschwabbel“ in den größeren Kanälen nicht recht behagte, blieben nur noch Peter und ich als Aktive übrig.
Wir wussten, dass am Sonntag, den letzten Tag unseres Aufenthaltes in der Lagune, die Vogalonga – eine Art „Boots-Volkswandertag“ – stattfand, hatten aber ursprünglich nicht vor an dieser Massenveranstaltung teilzunehmen. In Fusina hat uns dann ein Innsbrucker Paddler so begeistert von dieser Veranstaltung erzählt, dass wir unsere Meinung änderten und beschlossen daran teilzunehmen.
Dazu mussten wir am nächsten Vormittag (Samstag) mit dem Vaporetto nach Venedig übersetzen um uns anzumelden und die Startnummern zu holen. Nach Günters Missgeschick am Vorabend blieben nur noch Peter und ich für eine Teilnahme übrig. Wir bekamen die Nummern 1241 und 1243. Da wir beide am nächsten Tag noch genug paddeln würden, beschlossen wir, zusammen mit den beiden Anderen einen gemütlichen Rundfahrtag im Vaporetto (Lido – Venedig – Murano – Lido) einzulegen.